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Erste Tarifverhandlung im Hamburger Wach- und Sicherheitsgewerbe

Erste Tarifverhandlung im Hamburger Wach- und Sicherheitsgewerbe

Im Juni hat die Stadt Hamburg einen Mindestlohn von 8,50 € für alle Beschäftigten städtischer und privater Unternehmen mit öffentlichen Aufgaben festgesetzt. Das betrifft allerdings nur wenige der Beschäftigten im Wach- und Sicherheitsgewerbe.

Laut Peter Bremme, ver.di-Verhandlungsführer, ändert sich für die Mehrzahl der in Hamburg arbeitenden Wach- und Sicherheitsleute durch dieses Gesetz nichts: “Das bisher auf 7,50 € die Stunde tarifierte Einkommen reicht für viele trotz 40 Std.-Woche vorne und hinten nicht. Oftmals bleibt für viele nur noch der Weg zum Amt, um aufstockende Leistungen wie Wohngeld oder Hilfe zum Lebensunterhalt zu beantragen.“

Für ver.di steht die Anhebung der Löhne für Sicherheitsmitarbeiter von 7,50 €/Std. auf 8,50 €/Std. entsprechend dem Hamburger Vergabegesetz ganz oben auf der Forderungsliste.

Weiterhin fordert die Gewerkschaft u.a. die Erhöhung der Löhne bei Sonderdiensten, die Anhebung der Löhne für Tätigkeiten an den Verkehrsflughäfen gem. §§ 8,9 LuftSiG auf das Lohnniveau für Tätigkeiten gem. §5 LuftSiG sowie die Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 100 €/ Monat in jedem Ausbildungsjahr.

Im April dieses Jahres konnte nach zähen Verhandlungen und Arbeitskampfaktionen am Hamburger Flughafen eine Erhöhung der Löhne von insgesamt 18% für die ca. 600 Luftsicherheitsbeschäftigten durch einen Schlichterspruch erzielt werden, das sind 14 € ab April 2014.

Dazu Bremme: „Die Luftsicherheitsassistenten haben damit eindrucksvoll gezeigt, wie ernst es ihnen mit der Forderung nach mehr Lohn ist und waren beispielgebend für das Wach- und Sicherheitsgewerbe. Wir erwarten, dass die Arbeitgeber morgen mit uns in konstruktive Verhandlungen eintreten. Ansonsten sind auch hier die Kolleginnen und Kollegen durchaus bereit, mit Aktionen den entsprechenden Druck zu machen.“